Bei der Stinknase bzw. der Ozäna, auch als Rhinitis atrophicans cum foetore bezeichnet, handelt es sich um ein Phänomen, das die Betroffenen weniger stark wahrnehmen als ihr Umfeld. Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, sondert die Stinknase einen unangenehmen Geruch ab. Der Patient riecht diesen jedoch nicht. Da er jedoch weiß, dass sein Gegenüber sich durch besagten Geruch belästigt fühlen könnte, sondert er sich manchmal ab und scheut den Kontakt zu anderen Menschen.
Für Patienten, die es ansonsten lieben, mit anderen Menschen zu kommunizieren, kann es sich bei dem Wissen um eine Stinknase um eine echte Qual handeln. Sie versuchen nicht selten, einen Mindestabstand zu anderen einzuhalten und wirken auf diese manchmal daher befremdlich.
Ursachen für eine Stinknase
Die Ursache der Stinknase liegt übrigens nicht in einer mangelnden Hygiene, sondern vielmehr in einer erweiterten Nasenhöhle.
Obwohl die genaue Ursache der primären Ozaena nicht bekannt ist, hängt sie wahrscheinlich mit der genetischen Veranlagung einer Person zusammen. Betroffen sind vor allem Menschen in der Pubertät, insbesondere Frauen und Mädchen. Diese Krankheit neigt auch zur familiären Häufung, und die sekundäre Ozaena wird durch die Verdünnung der Nasenschleimhaut oder die Ausdehnung der Nasenhöhle verursacht. Gründe, die dafür verantwortlich sein könnten, sind:
- Tumore in der Nasenhöhle
- Missbrauch von freiverkäuflichen Nasensprays, die die Nebenhöhlen befreien sollen.
- Trauma der Nase und der Nasennebenhöhle
- Chirurgische Eingriffe im Nasen- und Nasennebenhöhlenbereich
- Anomalien der Nasenscheidewand
- Übermäßiger Drogenkonsum über die Nase
Was Weist Auf Eine Stinknase Hin?
Wer selbst von seinem Umfeld nicht auf seine riechende Nase hingewiesen wird, weiß möglicherweise überhaupt nicht, dass er unter einer Stinknase leidet. Ein erster Hinweis hierfür könnte unter anderem einem erschwerte Nasenatmung sein. In einigen Fällen ist diese auch von leichten Kopfschmerzen begleitet.
Thomas erwähnt, dass in manchen Fällen die Ursache für die Beschwerden eines Kindes darin liegt, dass es sich einen Fremdkörper in die Nase gesteckt hat, wie z. B. eine Stiftkappe; dies führt häufig dazu, dass übel riechender Eiter aus der Nase des Kindes fließt. Bei Erwachsenen kann eine Nasennebenhöhlenentzündung, die mit Eiter einhergeht, auch einen unangenehmen Geruch hervorrufen, der meist auf entzündete Zahnwurzeln zurückzuführen ist.
Krustenbildung in der Nase kann durch Tumore oder die Wegener-Krankheit (Granulomatose mit Polyangiitis) verursacht werden, eine Autoimmunerkrankung, bei der sich entzündliche Knötchen in der Nase und anderen Organen bilden. Aus diesem Grund kann es notwendig sein, eine Gewebeprobe zur weiteren Untersuchung von bakteriellen Infektionen in der Nase zu entnehmen.
Der richtige Ansprechpartner bei einem entsprechenden Verdacht ist in der Regel der Hausarzt bzw. der HNO Arzt.
Wie Kann Eine Stinknase Behandelt Werden?
Es ist oft schwierig, Ozaena vollständig zu heilen, vor allem, wenn festgestellt wird, dass sie genetisch bedingt ist. Dennoch können die Symptome und Beschwerden erheblich gelindert werden.
Auch wenn eine Stinknase nicht auf eine mangelnde Hygiene zurückzuführen ist, ist es im Falle einer bestehenden Ozäna wichtig, die Innenseite der Nase mit Salben und Co. zu behandeln. In vielen Fällen empfehlen die Ärzte auch Nasenspülungen auf der Basis von Salz, um dem Problem Herr zu werden. Spezielle Nasencremes helfen, die Nasenschleimhaut zu schützen.
Es wird empfohlen, zwei bis drei Liter Wasser pro Tag zu trinken. Die Flüssigkeit hilft dabei die Regeneration der Nasenschleimhaut-Befeuchtung zu verbessern.
Das allgemeine Ziel: das Auflösen der Krusten und (je nach Ausprägung) das Absaugen des Eiters aus der Nase. Konnte sich im Laufe der Zeit eine bakterielle Infektion manifestieren, kommt in der Regel auch Antibiotikum zum Einsatz.
Wer hier jedoch zu spät reagiert, riskiert, dass sich die Nasenschleimhaut immer weiter zurückbildet und so eine Angriffsfläche für Entzündungen und einen noch intensiveren Geruch der Borken geschaffen wird.
Vom Facharzt vorgeschlagene therapeutische Strategie
In der Nasenchirurgie gibt es zwei Behandlungsansätze, wenn die knöcherne Struktur der Nase geschwächt ist und zu einer erweiterten Nasenhöhle führt: das Einsetzen eines kleinen Knorpelstücks. Auf diese Weise gibt es weniger Platz für Bakterien, den sie besetzen können. Der Arzt kann einen künstlichen Durchgang zwischen Nase und Mund legen, um ein Austrocknen der Nasenschleimhaut zu verhindern. Dies führt dazu, dass Speichel in die Nase tropft und die trockenen Schleimhäute befeuchtet.
Stinknase: Versorgungsmedizinische Grundsätze (GDB/GDS-Tabelle)
Stinknase (Ozaena) | GDS / GDB |
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je nach Ausmaß der Borkenbildung und des Foetors | 20-40 |